Marketing 50plus

720 Mrd. Gründe für Unternehmen, in 50plus-Marketing zu investieren

Sie haben viele Namen: 50plus, Senioren, Best Ager, Silver Surfer, Boomer, alte weiße Männer. Jeder meint, sie zu kennen, aber seit Jahren wird der demographische Wandel von nahezu der gesamten Wirtschaft verschlafen. Dabei steckt hinter ihnen unglaubliches Konsumpotenzial. Die Zukunft des Marketings liegt in den Jahrgängen der Boomer und der Gen X.

Die Alterung der Gesellschaft bestimmt heute und künftig die wirtschaftliche Entwicklung von Unternehmen. Sie gibt die Inhalte und die Qualität des gesellschaftlichen Zusammenlebens vor. Allein in den kommenden zehn Jahren gehen 6,4 Mio. Baby-Boomer in Rente. Diese massiven Verschiebungen in der gesamten Generationen-Tektonik zwingen Unternehmen zu einem neuen Denken. „Unternehmen müssen sich auf eine alternde Kundschaft einstellen und sich bewusst werden, dass Verbraucher ab 50 Jahren für den Umsatz immer relevanter werden. Dies ist nicht nur allein aufgrund des Alters der Fall, auch ihre große Kaufkraft spielt dabei eine wichtige Rolle.“ (1) 50plus gehört zunehmend zur zentralen Zielgruppe und wird für die Umsätze in unterschiedlichsten Branchen immer wichtiger. 

Die Zukunft gehört den Menschen mit Vergangenheit

Die Zielgruppe 50plus verfügt über eine Kaufkraft von 720 Mrd. Euro jährlich und besitzt vier Mal soviel Geld wie junge Familien. Damit bestimmen sie die Spielregeln des Marketings.

 

Insbesondere mithilfe digitaler Business- und Marketing-Modelle ist nunmehr eine wirklich zielgerichtete, individualisierte und effektive Ansprache dieser Zielgruppe möglich. Aber die meisten Beratungs-, Marketing- und Kommunikations-Strategien haben keine Wirksamkeit. Dies liegt einerseits an der noch immer postulierten werbewirksamen Zielgruppe 14-49-Jährigen sowie andererseits schlichtweg an der Altersstruktur in den Marketing-Abteilungen und Agenturen.

Es fehlt an Offenheit und an der notwendigen Erfahrung mit dieser Altersgruppe. Das Kreisen der unter 50-Jährigen um sich selbst in den verantwortlichen Positionen beschert den Unternehmen Umsatzeinbußen in Milliardenhöhe: „Der klassische Werber in der Agentur oder auch im Unternehmen ist eher der jüngeren Fraktion zuzurechnen oder zählt sich mindestens selbst zu dieser jüngeren Fraktion, lebt in einem entsprechenden jungen, sozialen Umfeld und arbeitet in einer genauso jungen Branche.“(2) Auf Grund von Unkenntnis oder sogar negativer Einstellung gegenüber der älteren Zielgruppen, zeigt sich die aktuelle Marketinglandschaft in Deutschland wenig konstruktiv in der Ansprache und Nutzbarmachung dieses Konsumpozentials.

Der First Mover wird bei 50plus die Nase dauerhaft vorn haben

Zu allererst benötigen Unternehmen aber eine neue Haltung und eine neue Sichtweise auf die Lebenswirklichkeit dieser konsumkräftigen Zielgruppe: Angefangen mit einer substanziellen Analyse des Status Quo und der Entwicklung eines Chancen-Atlas, um sich mit passenden Produkten, Services und der richtigen Kommunikation in den passenden Kanälen auf die Bedürfnisse der Zielgruppe 50plus einzustellen.

 

„Es geht darum zu erkennen, dass ältere Menschen andere Verbraucherwerte haben. Sie lassen sich weniger von ihrer Peer-Group beeinflussen. Sie achten auch weniger auf den Preis als vielmehr auf den Mehrwert.“(3) Produkte und Services müssen überdacht werden, Marketing- und Kommunikations-Strategien müssen im Rahmen der vorhandenen Strukturen angepasst oder neu entwickelt werden. Nur so kann das immense wirtschaftliche Potenzial erschlossen werden. Und wie so oft wird auch in diesem Feld der First Mover die Nase dauerhaft vorn haben. 

(1) Pompe, Marktmacht 50plus, Wiesbaden, 2011  |  (2) Schrader, Die Angst der Werber vor 50plus, Friedrich Ebert Stiftung, 2000  |  (3) Diggory, Unterschätzen Marken die Generation 50plus?, Seven.One Entertainment Group GmbH, 2017


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